Neubau des Senioren-Pflegeheims „Vortik Gulbenkian“ in Gjumri

Das Leben in der nordarmenischen Stadt Gjumri hat sich nach dem schweren Erdbeben vom Dezember 1988 völlig verändert. Die Einwohnerzahl der zweitgrößten Stadt des Landes ist um die Hälfte auf etwa 100.000 Einwohner zurückgegangen. Nach dem Verlust vieler Menschenleben durch das Erdbeben verlor die Stadt auch viele Einwohner durch Auswanderung. Das Erdbeben hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft. Alle Bemühungen, sie wieder in Gang zu bringen sind weitgehend gescheitert. Vor allem junge männliche Einwohner zogen nach Russland oder Westeuropa, um dort zu arbeiten.

Unter denen, die bleiben mussten, sind viele alte Menschen. Ihre Lebensbedingungen sind besonders schwer, vor allem für diejenigen, die keine Angehörigen haben, die sich um sie kümmern. Die staatlichen Leistungen reichen kaum aus, um ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Viele von ihnen „wohnen“ in den berüchtigten Blechcontainern, die nach dem Erdbeben aufgestellt wurden. Sie haben keine Aussicht auf eine richtige Wohnung oder einen Platz in einem Altersheim.

Die katastrophalen Lebensbedingungen der älteren Einwohner Gjumris haben den Stifter, der oft in dieser Stadt ist, tief berührt. Mit der Errichtung eines Senioren-Pflegeheimes wird ein zentrales Hilfsprojekt der Stiftung in Armenien realisiert, damit Menschen ihre letzten Lebensjahre nicht unter menschenunwürdigen Verhältnissen verbringen müssen.

Die Einrichtung wird „Senioren-Pflegeheim Vortik Gulbenkian“ genannt. So hieß der verstorbene Großvater des Stifters. Als sein Großvater starb, war der Stifter erst zwei Jahre alt. Er erfuhr später aus den Erzählungen anderer Familienmitglieder, dass Vortik Gulbenkian ein verdienstvoller, allseits respektierter und guter Mensch war.

Damit solche Menschen nach ihrem Tod nicht in Vergessenheit geraten, ist es wichtig, an sie zu erinnern. Durch die Namensgebung für das Senioren-Pflegeheim in Gjumri soll das Andenken an Vortik Gulbenkian als einen vorbildlichen Menschen geehrt und lebendig gehalten werden. Die Stiftung plant den Aufbau weitere solcher Heime unter der gleichen Bezeichnung.